Donnerstag, 30. März 2006

gallopierend durchs giftige Routing

Am Anfang hab ich mich ja über den fehlenden Anspruch beschwert und als ob es wer gehört hat, wurde kräftig angezogen. Heute sind wir mit einem Affenzahn durchs Kapitel geprescht, wo ich mir durchaus mehr Zeit gewünscht hätte. Weil an und für sich dachte ich schon zu wissen, was Distanzvektorprotokolle sind, weshalb ich auch nie gedacht hätte, daß man damit ein ganzes Kapitel füllen könnte. Aber es war ein gesamtes Kapitel damit gefüllt und ich wage zu behaupten, daß dieses Kapitel das bisher umfangreichste bisher war. Poisoning, holddown etc. ist ja eigentlich alles nicht wirklich schwer zu verstehen, aber wenn das alles innerhalb einer halben Stunde auf einen niederprasselt, ist das schon fast einer DOS-Attacke gleichzusetzen und ohne ordentliches Loadbalancing wäre ich schon down gegangen ;)

Mittwoch, 29. März 2006

Rechtsdrehende Pings

so, der letzte Eintrag ist schon etwas länger her, und ich schäm mich ;)

Heute wars wieder soweit: Labortag. Diesmal fing es wieder relativ seicht an, Passwortrecovery. Nach kurzem Probieren waren die Passwörter neu gesetzt und alles funktionierte auch. Danach kam schon wieder die gefürchtete Langeweile auf, und deshalb haben wir beschlossen mehrere Router einfach per Serial zusammen zu stöpseln und statisches Routing zu üben ... statisches Routing ist ja das letzte ... da tippt man sich ja tot :(. Aber Sinn und Zweck war ja das üben und auch der Erfolg stellte sich ein, so daß letztendlich alles funktionierte, 5 Router in Reihe geschaltet und alle konnten sich anpingen.
So, nun war die Mittagspause vorbei und es gab neue Aufgaben: 4 Router als Kreis verbunden, und 2 "gegenüberliegende" Router hatten noch LAN's angeschlossen. Und die Pakete sollten NUR rechtsrum geroutet werden. Nachdem das einstellen der seriellen Verbdinungen grade noch 5 Minuten insgesamt einnahm, stellte sich das Umsetzten des rechtsdrehenden Pings schon als sehr viel schwieriger dar. Nach einigem herumprobieren sind wir auch die Idee gekommen das "Next-Hop" Routing "zu benutzen". Und nachdem wir dann einige Syntaxschwierigkeiten überwunden hatten ging es dann doch, so wie es sollte *jubel, Freude, Heiterkeit*. Das ganze hat geschlagene 3 Stunden in Anspruch genommen, und in dieser Zeit war nichts von Langerweile zu spüren gewesen. Es machte sich schon eher dieser entnervte Stress breit, in dessen Extrem Leute mit ihrer Tastatur auf ihren Monitoren rumprügeln. Aber soweit ging es dann heute doch nicht, da uns unsere Erfolgserlebnisse genügend Auftrieb geboten haben.

Noch was in eigener Sache: Wenn alles so klappt wie heute, werd ich wohl wieder öfters on-line sein, da sich ein edler Hot-Spot-Spender gefunden hat. Damit wird die Regel vom Schulungsleiter nicht gebrochen und ich habe wieder mein heißgeliebtes Internet zur Verfügung *WLAN-Karte streichel* ;)

Freitag, 24. März 2006

Praktische Geschwindigkeit der Theorie

Sooo, Freitag ist nun auch schon eine Weile, und zeitweise hats Spaß gemacht. Das Ärgernis war, unsere 2er Gruppe war zu schnell. Die Aufgabenstellung hat sich den ganzen Tag nicht geändert: man hatte 2 Router, die waren seriell mit einander verbunden, und man sollte die Interfaces Konfigurieren und den Clock-Rate setzen und zum Abschluß sich freuen, wenn man einen Ping machen kann. Den ganzen anderen Gruppen wurde auch noch gesagt, wer DCE und DTE ist, uns nicht, so daß wir eine halbe Minute herumprobieren mußten, um den richtigen Befehl zu finden (nein, wir habens nicht einfach mit try&error probiert ;) ). Ok, also nach etwa einer Stunde lief unser Interface, Passwörter waren gesetzt, die Zeit gesetzt (hört sich trivial an, aber das hat uns zu zweit eine viertel Stunde gekostet *g*), die Config war als Datei abgespeichert und die Datei auch auf einen nackten Router aufgespielt: tada ging :)
Ok, es war kurz vor Mittag, wir "gammelten" die Zeit tot. Zum Mittag kurz zum Discounter um die Ecke gesprintet was gefuttert und voller tatendrang zurück gestürmt: los neue Aufgaben her ;) Naja ... nix da mit neuen Aufgaben und so habe ich die Zeit konstruktiv im Internet verbacht ;)

noch mehr Theorie und ein bischen Praxis

Gestern war wieder ein kompletter Theorietag, wir lernten diesmal einen ganzen Schwung neuer Befehle, juhu ich kann jetzt ein Interface konfigurieren, und das mein ich nicht mal ironisch. Weil genau aus dem Grund sitz ich ja eigentlich hier: Ich will was neues Lernen, und endlich kann ich das auch tun.
Der Tag in der Schule war dann für mich recht ereignislos ( != langweilig) , so daß auch erst jetzt ein neuer Blogeintrag kommt.
Am Ende des Tages wurden wir nochmal drauf hingewiesen, daß wir am Freitag dann ins Labor gehen werden, um das gelernte auch einmal richtig anwenden zu können.

So, endlich, wir sitzen im Labor und dürfen die Router mal Life und in Farbe in Action erleben. Den ersten Dämpfer gabs dann aber leider sofort: 12 Schüler, 10 Router, 2 guckten vorerst dumm aus der Wäsche, ich natürlich einer davon.
Nach einer selbstverschriebenen Kaffeepause, war das Problem irgendwie gelöst worden und wir konnten loslegen. Jetzt war es etwa halb 10. Dreitviertel 10 hatte ich dann die ganzen Befehle die wir gestern gelrnt hatten einmal durchprobiert. Sprich: Passwörter gesetzt, Interfaces konfiguriert, etc pp. Als ich dann fragte, was wir im Moment eigentlich machen sollten (ich gestehe, ich habe das vorher alles ohne Nachfragen nach den Aufgaben gemacht), wurde gesagt, daß wir die Befehle von gestern üben sollten, bis zum Mittag. "Hmm toll", dachte ich mir, "hab ich wenigstens Zeit mein Blog zu schreiben" *grins*.

So, das wars ersteinmal, vielleicht passiert ja noch was aufregendes ;)

Donnerstag, 23. März 2006

"Hilfe! Ich mußte aufpassen" oder "Die Wunderwelt des CLI"

Wenn man die Überschrift "Introduction to router" ließt, denkt man sich eigentlich nichts Böses, nichts wirklich Schweres. Aber es soll ja vorkommen, daß man sich irrt. So auch in diesem Fall:
Am Anfang fing alles noch recht harmlos an und es drehte sich wieder um Router allgemein. Der Anfang war nach 5 Minuten vorbei, und das Hirn was sich grade anfing auf einen 60%igen Leerlauf einzustellen (auch als ganz zu Anfangs erklärt wurde was Strom und Spannung ist, hatte ich nicht komplett auf Durchzug gestellt ;) ), so daß man ohne weiteres, den Ausführungen des Dozenten folgen kann, solange man sich auf bekanntem Terrain befindet. Und genau dieses Terrain wurde schlagartig nach 5 Minuten verlassen und mein Hirn kreischte protestierend auf, als es auf 95% Auslastung hochgefahren wurde (5% habe ich mal für das vegetative Nervensystem abgezweigt, weil ganze ohne ist’s ja auch blöd). Nachdem ich eben jenes störrische Hirn, welches ich mein eigen nenne, zur Mitarbeit bewegen konnte, hatte es aber auch wirklich was zu tun. Weil ein Router war auf einmal kein ominöser Kreis mehr mit ein paar Pfeilen drin, sondern auf einmal ein CLI (Command Line Interface) wo man munter Befehle eintippen konnte.
Zwischen durch kam noch ein heftiger Brocken: Boot-Logik eines Routers, was macht das Ding, wenn … ein Wunder, daß nicht das Wetter noch in diese Logik einbezogen wurde ;)
Das war alles Neuland. Nach zweieinhalb Wochen mehr oder weniger gehirnschonendes Dahindümpeln gab’s endlich Nahrung.
Diese Nahrung ist schön auf selbsterstellten Folien vom Dozenten aufbereitet, so daß er auch die erste Welle von neugierigen Verständnisfragen halbwegs überlebte und wir recht zügig vorankamen.
Nach dem Mittag gab es sogar eine Live-Vorführung von eben jenem CLI, es wurde schwere Hardware in den Raum geschleppt, um uns halt mal zu zeigen, wie das ganze in Echt ausschaut … hui :)
Aber irgendwie wurde es doch wieder etwas langweiliger, weil den neuen dreieinhalb Befehlen, die wir nun gelernt hatten, folgten keine Neuen, sondern eine Wiederholung, und noch eine und noch eine. Nun ja, zumindest weiß ich jetzt bis ins Kleinste, was "enable", "disable", "show version" und "show flash" machen.
Aber ich bin zuversichtlich, Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.



PS: Besser spät als nie ;) *in Richtung Bett verschwindet*

Dienstag, 21. März 2006

Die erste wichtige Prüfung und der Tag danach

So, gestern haben wir die erste Modulprüfung gemacht und sie war einfacher als erwartet. Nach den Kapitelprüfungen wirklich ins Detail gegangen wurde, kratze die Modulprüfung das ganze irgendwie nur oberflächlich an. Aber ich will mich an dieser Stelle nicht beschweren ;)
Ich kam natürlich pünktlich (wenn man definiert: Nutzung des Akademischen Viertels = Pünktlich) und kurz darauf ging’s auch schon los. Es waren ca. 50 Fragen (an dieser Stelle weiß ich wirklich nicht mehr genau wie viele es waren, ich hab’s wohl einfach verdrängt) für die man zwei Stunden Zeit hatte. Nach etwa 40 Minuten hatte ich die Fragen fertig, aber noch nicht kontrolliert. Das kontrollieren nahm dann noch mal 10 Minuten in Anspruch und teilweise gab es echte "oh-Mann-vor-die-Stirn-klatsch"-Moment, wo ich mich fragte, was mich geritten hat, dies oder jenes an zu kreuzen.
Das ganze Spuk war also innerhalb einer Stunde vorbei, und ich habe das Semester mit 89% abgeschlossen, wobei ich eingestehe, daß von den fehlenden 11% 5% Faulheit und 6% oberflächliche Fehler waren *grml*
Danach wurde noch eine Kursbewertung auf der Ciscoseite freigeschaltet, in der wir unsere Meinung über den Kurs und die Wissensvermittlung Cisco bekannt machen konnten. Ich habe meine Rosarote Brille aufgesetzt und meine gutmütigste Seite ausgepackt und nicht überall die nackte Wahrheit angegeben, sondern halt mein Verständnis davon. Diese Befragung dauerte dann noch mal 15 Minuten, danach ein bißchen allgemeines Rumdümpeln.
Danach haben wir mit unserem Dozenten das vergangene Semester (Semester hat in diesem Fall absolut gar nichts mit einem halben Jahr zu tun, die einzelnen Module wurden einfach Semester genannt) Revue-Passieren. Meines Erachtens war das ganze sehr konstruktiv (für den Dozenten) weil wir halt eine Menge Tips gegeben haben, was man verbessern kann (Stichwort: eigene Folien *g*).
Danach standen zähe Verhandlungen mit unserem Dozenten an, um ihn zu überzeugen uns eher gehen zu lassen. Jetzt kann man die berechtigte Frage stellen: Eher gehen? Wieso eher gehen, wenn die Zeit so knapp sein soll? Unser Dozent sollte an diesem Tag die Prüfung überwachen und danach an einen Kollegen übergeben, der dann mit Semester 2 anfangen sollte. Aber die Übergabe klappte nicht, warum weiß ich nicht. Sprich unser Dozent hing arg in der Luft, weil er mit seinem Stoff fertig war. Ich habe dann angeregt, daß er einfach noch ein paar Subnettingaufgaben rechnen solle, mit den Leuten, die damit noch Probleme haben. Daß sich an dieser Stelle einige Ausklinken wollten ist halbwegs verständlich, da sie Subnetting schon im Schlaf können. Deswegen haben wir dann einfach gesagt, daß wir gehen und gut war’s.
Heute war ich in meinem jungendlichem Leichtsinn der Meinung, daß wenn ich 8 Uhr 45 bei ATU ran fahre, um Scheibenwischer zu kaufen, ich bis 8.55 da wieder raus bin. Der Weg von dem ATU bis zur Schule beträgt mit dem Auto weniger als eine Minute: Keine Ampeln, eine durchgehende Hauptstraße. Naja, ich war 9.15 in der Schule und wurde (leider diesmal zu recht) schief angeguckt und mit einem "Mahlzeit" begrüßt. Aber hey, dafür habe ich nun neue Scheibenwischer.
Durch mein Zuspätkommen habe ich die Hälfte der Ansprache des technischen Leiters der Schule verpaßt, aber ich ließ mir später sagen, daß ich nicht wirklich etwas verpaßt hatte.

Nu sitz ich hier vor einem neuen Dozenten und zumindest einen Pluspunkt hat er schon: eigene Folien ;)

Freitag, 17. März 2006

Die Mär vom Brav sein

Heute gibt’s nur diesen einen Blogeintrag (wie auch in absehbarer Zeit, warum? Lest einfach weiter), weil wir heute mit der Regel vertraut gemacht wurden sind, daß wir im Klassenraum Internetverbot haben. Eine Regel, die wenn man sie extrapoliert, den Weltfrieden bedingt. Jetzt mag sich der geneigte Leser fragen „Wie jetzt? Hä?“.
Na ganz einfach: Wenn jeder sich an Regeln halten würde, wären ja alle brav. Keiner würde etwas Böses tun. Und alle leben Glücklich und zufrieden, bis das der Tod sie scheidet.

Die einzigste Bedingung dazu wäre, daß jedem die Regeln bekannt sein müßte (den Willen sie zu befolgen vorausgesetzt).
Und genau da liegt der Knackpunkt, den ich jetzt etwas weiter herleiten muß:
Wir haben zu Beginn dieses Kurses den Wunsch geäußert, daß im Theorieraum auch Rechner aufgebaut werden sollten, damit wir die Ausführungen des Dozenten quasi in Echtzeit im Curriculum nach lesen könne. Der Wunsch wurde uns gewährt. Nachdem die Rechner dann aufgebaut wurden, gab es eine kleine Einweisung, wo unter anderem gesagt wurde, daß diese Rechner kein Internet haben. Wir sind auch gar nicht auf die Idee gekommen, die Schulrechner ans Netz anzuschließen. Aber nach einiger Zeit sind wir aber auf die Idee gekommen, unsere Notebooks an die offen herumliegenden Patch-Kabel anzustöpseln. Durch einfaches Herumprobieren der Standart-IPs war auch recht flink die zu tätigenden Einstellungen gefunden.

(Noch mal zur Verdeutlichung: auf dem „Lehrertisch“ steht neben ein Lehrerrechner auch ein Switch, welcher mit dem internen Netz verbunden ist, welches wiederum mit dem Internet verbunden ist. An eben jenem Switch sind auch noch mehrere 2,5 Meter Patch-Kabel angestöpselt, die unbenutzt sind.)

Eigentlich haben wir das anfänglich nur gemacht, um bei der Auswertung der Tagesprüfung, die Fragen zur Verfügung zu haben. Fragt jetzt nicht, warum unser Dozent, die nicht in gedruckter Form dabei hatte, ich schiebe es auf seine Unerfahrenheit als Dozent.
Jedenfalls half es uns sehr, um Probleme, die bei der Beantwortung auftraten noch mal aufzubereiten. Aber wie schon geschrieben, ist mir ein Großteil des Inhalts von Semester 1 bekannt und so suchte ich halt einen Weg meine Langeweile zu zerstreuen und nutzte das Netz für „niedere“ Belange. Niedere Belang schlossen in diesem Fall auch ein, daß wenn etwas unklar war, ich im Netz nach Informationen suchte, um der Klasse das aus einer anderen Perspektive zu erklären … allerdings auch eben jenes Blog hier zu erstellen.

Ok, genug zur Vorgeschichte: Jedenfalls hatten wir heute wieder so einen Tag, wo die Tagesprüfung eine sehr knackige Frage hatte, die wir diskutieren wollten, da die Hälfte der Klasse ein Problem mit dem Grundverständnis hatte, weshalb sich 2 PCs in verschiedenen Subnetzen trotz das sie am gleichen Switch hängen nicht sehen. Ihr sagt jetzt, Mensch das ist eben so. Aber „Warum“ ist das so? Die physische Verbindung ist vorhanden, der Switch kennt beide Mac-Adressen, aber ein Ping geht von A nach B trotzdem nicht … und nu erklär das mal einem, der dir mit einem „aber warum?“ ein Loch in den Bauch fragt.
Jedenfalls hatte unser Dozent, arge Erklärungsnot und ich konnte es auch nicht schlüssig erklären und so beschlossen wir den Rat von unserem CCIE einzuholen. Ich glaube, unser Dozent erklärte wohl grade das Problem und ließ dabei eben auch die Bemerkung fallen, daß wir wohl im Internet die Fragen abgerufen haben. Und da hat irgendwas eingerastet bei unserem CCIE, und er stürmte zu uns ins Zimmer und begann wutentbrannt etwas von Disziplin, Core-Netzwerken und Vertrauen in die Klasse zu brüllen (ja, es war für mich vorerst auch so zusammenhangslos, wie hier der Eindruck rüberkommt). So kam zum Beispiel ein Beispiel, daß wenn du ein lieber und braver Mensch bist und „nur“ CCNA bist, du einem versierten und erfahrenen, aber bösen CCNP jederzeit vorgezogen wirst. Nun ja nur gut, daß das jedem Personaler sofort im Einstellungsgespräch klar ist und er den CCNP mit 5 Jahren Erfahrung in die Wüste schicken muß und den frischen CCNA direkt nach der Schulbank einstellen muß. Selbst der Grund, weshalb man ein schlechter Mensch ist, wenn man eine unbekannte Regel aus Versehen bricht, ist mir unklar.
Der am meisten gebrauchte Ausdruck während der Phase des „rechtschaffenden Zorns“ war: „Dies ist eine One-way-Kommunikation“. Daß sich Kommunikation und „One Way“ eigentlich gegenseitig ausschließen, erwähn ich nur am Rande, denn viel interessanter war der Zeitpunkt, wann dieses Kredo zum Besten gegebenn wurde; jedesmal wenn einer den Mut hatte, etwas erwidern zu wurde ihm damit der Mund verboten. Ja genau, richtig gehört, einer Klasse, bestehend aus Kerlen, die zT über 50 sind, wurde der Mund verboten.
Nachdem er sich langsam beruhigte und keine wilden Drohungen ausstieß, kristallisierte sich so langsam heraus, warum er hier derart die Fassung verloren hat: Er war der felsenfesten Überzeugung, zu Beginn der Schulung (oder halt da, wo die Einweisung in die Schulrechner stattfand) die Nutzung des Internets ausdrücklich für den Raum verboten zu haben. Daß das 13 Leute (12 Schüler plus 1 Dozent) das grade zum ersten Mal davon hörten, wurde schlichtweg ignoriert und es kam wieder der Satz mit der One-Way-Kommunikation, als versucht wurde, etwas zu sagen. Er sah in dem Brechen der uns unbekannten Regel einen Vertrauensbruch zwischen uns und der der Firma. Außerdem setzte er die Schwere in etwa in der Höhe an, daß der Enkel, der grade einen 10Euro-Schein von der Oma bekommen hat, diese nieder schlägt, sie ausraubt und dann auch noch die kleine Schwester an die Organmafia verkauft.
Nun kommen wir zum Stichpunkt Verhältnismäßigkeit: Selbst wenn man davon ausgeht (unbelehrbarer Weise), daß wir von der Regeln in Kenntnis gehabt hätten und diese absichtlich gebrochen hätten, wäre in meinen Augen maximal ein Gespräch mit leicht gehobenem Zeigerfinger notwenig gewesen, um die Standpunkte zu klären. Was wir bekamen war eine 15 Minuten lange Moralpredigt, in der keinerlei Resonanz von uns zugelassen wurde, das Wort womit unsere Wortmeldung brutal abgewürgt wurden. Irgendwie fühlte ich mich in meine Grundschulzeit als Jungpionier zurück versetzt, als dann der Pionierleiter mit uns ähnlich ins Gericht zog, weil wir uns geprügelt hatten (eine Schulhofklopperei wo sich die halbe Schule geprügelt hatte. Im Moment weiß nicht mal mehr warum ;) ). Damals mußte wir die Pionier-Gebote (ich glaub es waren 10) 20 mal abschreiben.
Nunja, das blieb uns glücklicher Weise erspart … man stelle sich mal vor: 12 Leute zwischen 24 und 52 sitzen vor einem Stück Papier und schreiben fleißig „Ich darf nicht das Internet von meinem Klassenraum aus nutzen.“. Wenn ihr das nur halbwegs vorstellen könnt, wie es wäre an dieser Stelle auf der Bank zu sitzen, habt ihr einen Eindruck, was mir zum Ende dieser Moralpredigt durch den Kopf gegangen ist … ich bin froh, daß mich danach niemand angesprochen hat, ich hätte nicht für die körperliche Unversehrtheit desjenigen garantieren können.

Donnerstag, 16. März 2006

Kaffee der Lebenssaft der IT'ler?!

Kaffee scheint mir das unter den ITlern das am meisten getrunkene Aufputschmittel zu sein. So auch bei mir. Kaffee trinke ich zu 95% nur auf Arbeit und Schulung, die verbleibenden 5% dann beim Kaffekränzchen bei Oma.
Da wir hier mehrere Kaffeetrinker sind, hat einer die Kaffeemaschine mitgebracht, und wir "betreiben" sie mit dem Kaffeepulver, welches jeder mal mitbringen muß.
Das Problem was ich nun grade hatte: Ich gieße mir eine 3/4 Tasse Kaffee ein, und fülle den Rest mit Milch auf, setze mich wieder an meinen Platz, fange wieder an dem Dozenten zu lauschen, nehme den ersten Schluck ... und mir Kringeln sich die Fußnägel, der Belag löst sich von der Zunge und man zuckt zusammen, ähnlich nach dem kräftgen Biss in eine frische, saftige Zitrone. Der der den Kaffee aufgesetzt hat sollte bei Amnesty International angezeigt werden.
Aus der Menge des benutzten Kaffeepulvers hätte unter normalen Umständen für 4 Kannen Kaffee gereicht.

Ich habe dann auch wissen wollen,wem ich das zu verdanken hatte ... es war natürlich keiner. ;)

Ich riß den Stift an mich

Wir sind inzwischen bei Kapitel 10.3 des ersten Semesters.
Thema: Subnetting.
Erinnert ihr euch, als ihr das erste Mal davon gehört habt? Zumindest bei mir standen da nu bömische Dörfer aus den Folien. An und für sich bin ich der Meinung, eine recht schnelle Auffassungsgabe habe, aber das habe ich erst nach gut einer Woche Berufsschulunterricht geschnallt. Und das war nur das Subnetting, da gabs ja noch das Supernetting, aber das erstmal außen vorgelassen.
Unser Dozent versuchte das ganze wieder mit den fremden Foliern zu erklären. Zum Glück war die Mittagspause nimmer weit. Wir sind also runter, vors Gebäude ein bissel frische Luft schnappen, die Raucher eben eine Rauchen (ich bin Nichtraucher). Wir sind dann auch ein bischen ins Sinnieren gekommen, wie wir denn nun die Unterrichtsmethoden des Dozenten finden, letztlich kristallisierte sich herraus, daß ca. 8 von den 12 Leuten, größere Probleme mit dem Stoff haben als gut für sie ist.
Damit meine ich folgendes: Lernen tut man am besten, wenn man ein Problem hat, und einem dann mit dem "Aha"-Effekt der Lösungsweg herbeigeleitet wird. Die meisten Leute hier schaffen dieses "Aha-Erlebnis" wenn überhaupt zu Hause. Auch schätze ich alle Leute hier so ein, daß sie das Zeug dazu haben, die CCNP-Zertifizierung zu schaffen, der eine mit weniger Rudern, der andere mit mehr. Aber an der Motivation happert es überhauptnicht. Aber dadurch, daß dieser "Aha"-Effekt einfach mal ausbleibt und man keine übermenschliche Selbstbeherrschung hat, schlägt die Überflutung mit unaufbereiteten Informationen erst in Frust um, aber man wehrt sich noch etwas gegen den inneren Schweinehund, der einem zum Aufgeben überreden will. Dieses "wehren" kämpft aber gegen immer mehr Frust an und der innere Schweinehund ist auch nicht leiser geworden. Die Folge ist Resignation nach dem Motto: "Mir ists egal was der da vorn erzählt, ich verstehs eh nicht, also kann ich auch gleich auf Durchzug schalten".
Ok, nun zurück zu unserer Mittagspause: ich bekomm also mit, daß die Leute schon gern wissen wollen, was Subnetting ist, wie es funktioniert und wie man es anwendet. Ich trommel also die Leute innerhalb unserer verbleibenden Pause zusammen und fange an, Subnetting nach besten Wissen und Gewissen mit meinen eigenen Worten zu erklären ... die viertel Stunde, die wir noch von der Mittagspause hatten war schnell verflogen, der Dozent kam wieder. Er setzte sich dann auf seinen Platz und hörte einfach meinen Ausführungen zu. So gegen 3 endete ich dann damit, daß ich aus der Klasse jeweils einen nach vorn an die Tafel holte und ihn rechnen ließ und so langsam fingen an die Groschen zu fallen. Für mich, der das ganze grad 2 Stunden hoch und runter gerechnet hat, war es ein geniales Gefühl zu sehen wie sich so langsam das Verstehen in Gesichter der gespannt lauschenden Leute schlich.
Ich glaub nicht, daß die Leute die Thematik nun hoch und runter beten können, aber sie haben immerhin eine ordentliche Grundlage.

Vom Hundertste ins Tausende

Guten Morgen allerseits,

ich habe schon wieder etwas zu bemängeln, wenn alles Super wäre, hätte ich wahrscheinlich auch nicht das Blog erstellt.
Das mit den fremden Folien hatte ich ja schon geschildert. Was mir in diesem Zusammenhang noch aufgefallen ist: Das sich verlieren in Details.
Im Zusammenhang mit EGP und autonomen System gabs einen Exkurs in die Politik der Carrier und das die sich eigentlich alle nicht leiden können, sich gegenseitig die Leitungen "zuspammen" etc pp.
Es scheint mir fast so, daß unser Dozent einen Großteil der Folien auch erts "verarbeitet" wenn er es der Klasse an die Wand wirft. Das äußert sich, wenn eine neue Folie kommt, er quasi für ein paar Minuten in eine Art Selbstgespräch verfällt, wo er sich denInhalt klar macht. Das schlimme daran: Wir als (größtenteils) wissensdurstige Schüler bekommen diesen Prozess mit, nehmen den Stakato seiner Gedankensprünge auf und sind vollkommen verwirrt. Für den Fall, daß wir es selbst(!!) schaffen unsere Gedanken zu entwirren und zu verstehen was grade an die Wand projeziert wird, ist er glücklicherweise mit dem Vorlesen der Folie fertig und klickt sich zur nächsten Folie vor. Es wird auch weitergeklickt, wenn der Gedankenknoten noch nicht gelöst ist, so daß der Knoten "gordische" Dimensionen annimmt.

Mittwoch, 15. März 2006

Fremde Federn ...

Vorneweg wir haben hier Frontalunterricht mit Beameruntstützung. Aber anders gesagt: ohne Beamer würde der Unterricht wohl nicht stattfinden, weil:
Alle Informationen, die wir brauchen stehen im Curriculum (Unterlagen die von Cisco jedem Schüler online zur Verfügung gestellt werden). Man sollte also annehmen, daß man den Beamer dazu einsetzt das Curriculum an die Wand zu werfen, oder aber das Curriculum als Grundlage für die eigenen Folien nimmt. Zumindest theoretisch ein genialer Ansatz. Weshalb das unser Instruktor nicht macht weiß ich nicht. Ich habe da eine Theorie, die mit der natürlichen Faulheit zu tun hat, die man auch von Schülern zum Beispiel kennt:
Man nimmt etwas Existentes, liest sich das durch, ändert hier und da ein wenig ab und präsentiert es dann der Klasse. Natürlich MIT Quellenangabe und Originalautoren-Nennung. Nichts desto trotz ist es nicht auf "meinem" eigenen Mist gewachsen, und ich mußte mir keine Gedanken machen, wie ich das zu Vermittelnde aufbereiten muß, damit es in Stichworten auf eine Powerpoint-Folie bekomme.
Und genau hier ist der Knackpunkt: Generell gestehe ich unseren Dozenten das Wissen zu, welches nötig ist, das Gezeigte zu verstehen. Aber genau das ist ja unser Dilemma, er ließt uns quasi nur die Folien vor, und häufig kommt der springende Punkt um die Thematik wirklich zu verstehen nicht rüber ... "lesen Sie's im Curriculum nach" ... toll :/

Ich habe früher in der Berufsschule zwangsläufig viele Vorträge und Referate ausarbeiten müssen. Das erste und vielleicht auch noch das zweite habe ich mir aus dem Netz gezogen, einmal gelesen und gedacht passt schon. Das Referat an sich kam gut rüber, weil meine Mitschüler nicht das Wissen hatten, das grade erzählte zu Hinterfragen, die Lehrer hatten das Wissen sehr wohl. Das Ergebnis war, ich fiehl zu gut Deutsch 2 mal auf die "Fresse" und lernte auf die harte Tour, daß "Copy&Paste" in Verbindung mit dem inneren Schweinehund (in diesem Zusammenhang: Faulheit) einen nicht weit bringt.
Die Konsequenz aus dieser Erfahrung: das Ausarbeiten eines Vortrages dauerte drei bis viermal so lang, aber ich kann dem nachfolgenden Kreuzverhör der Lehrer standhalten. Ich hatte verstanden, was ich erzählt habe!

Ok, nun zurück worauf ich eigentlich hinaus wollte: Unser Dozent besorgt sich seine Unterlagen aus dem Netz, ließt sie sich durch, und trägt sie dann der Klasse vor. Das "Kreuzverhör des Lehrers" danach bleibt aus, weshalb er damit auch durchkommt. Etwaige auftauchende Fragen werden geflissentlich auf das Curriculum verwiesen.
Noch weiß ich meistens was auf den Folien steht und stelle die Ohren auf Durchzug ... bis ich ab und zu aus meiner Döserei gerissen werde, wenn der Dozent was Falsches erzählt. Es passiert nicht oft, aber wenn dann meist an einer wichtigen Stelle. Und das Ganze nicht, weil er es nicht weiß, sondern weil er das Wissen, welches er hat nicht rüber bringen kann, er sich nicht auf den Unterricht genügend vorbereitet hat.

Ich kann mir durchaus vorstellen, wie zeitintensiv eine derartige Unterrichtsunterlagen selbst zu erstellen, und als Schüler hab ich es gehasst, für einen Vortrag ausgewählt zu werden, aber er bekommt Geld dafür ... es sollte seine Pflicht sein.
Vielleicht sollte man ihm sagen, daß man sich die Mühe nur einmal machen muß, und die Unterlagen dann wieder verwenden kann.

getting Started

Hallo allerseits,

seit knapp zweieinhalb Wochen sitze ich nun in der Klasse bzw dem Lehrgang, an dessen Ende ich als frischgebackender CCNP sein werde.
Aber bis dahin ist es ein weiter Weg, der auch noch 9 Monate in Anspruch nehmen wird, Vollzeit, ohne "Urlaub".
Inzwischen sind wir voll im Stoff des ersten Semesters und schlagen uns mit den sogenannten Grundlagen herum.
An und für sich bin ich der Meinung, daß ich die Grundlagen durchaus behersche, aber unser Dozent schafft es selbst mich zu dem ein oder anderen Thema zu verwirren. Das kommt nicht wirklich daher, daß er keine Ahnung hat, vielmehr mangelt es an ihm an der Fähigkeit, die Themen in einer Sprache der Nicht-Techniker zu erklären. Ein Beispiel: NAT an sich ist eine schicke Sache und prinzipiell einfache Sache. Wenn man einem Unbedarften allerding die Funktionsweise anhand von 3 Public die auf 10 Privat-IPs gemappt werden sollen, versucht zu erklären ... nunja, es gibt da pädagigisch sinnvollere Heransgehensweisen.

Ansonsten zu den Räumlichkeiten an sich ist zu sagen, sie sind guter Durchschnitt. Relative bequeme Polsterstühle, intankte und nicht wackelnde Tische. Jalousien wären ein echter Vortschritt, vor allem wenn es drausen heller ist, als an einem wolkenverhangenem Wintertag (ja ich weiß es ist Mitte März, aber das hat das Wetter noch nicht mitbekommen).

Heute hat unsere Klasse wieder Firmengeschichte geschrieben: es dürfen Wörterbücher zu den Semesterprüfungen benutzen. Anscheinend hat sich das bisher noch niemand getraut zu fragen ;)

So, das wars fürs erste.