Dienstag, 12. Juni 2007

kleines Intermezzo

Fast, aber nur fast wäre ich schwach geworden:

Heute gegen 10 Uhr rief mich jemand mit einer +44 Vorwahl an und fragte "Hi, are you Sven?" in einem genuscheltem Englisch.
Es stellte sich heraus, daß dieser Jemand Jamie hieß und mein Profil auf monster.de gefunden hat und dringend einen Netzwerker für große Netze brauchte.
Er sprudelte wild mit Informationen heraus, für wen er suche und was man können solle und daß der renomierte Arbeitgeber (glaube BT verstanden zu haben) jedliche Zertifizierungskosten übernehmen würde, wenn man denn nur wollen würde. Ich weiß nicht, ob ich ihn mit seinem "muttersprachs-slang" bei der Gehaltshöhe richtig verstanden habe, aber ich bilde mir ein er warf die Zahl 66.000 in die Runde. Nun hatte er meine ungeteilte Aufmerksamkeit und wir vereinbarten, daß er mich 12.30 zurückrufen sollte, weil man sowas ja nicht mal eben so im Büro besprechen kann. Er meinte noch, kein Problem, ich ruf dich 12.30 deiner Zeit an. Der Anruf kam dann genau 13.29 ... ich war seit 5 Minuten aus der Mittagspause zurück im Büro...

Während dieser ewig langen, durch warten auf das Klingeln des Handys geprägten Mittagspause hatte ich ziemlich viel Zeit über das Angebot nachzudenken und merkte recht bald, daß es mir grade eigentlich richtig gut ging und es nicht einer radikalen Verschlimmbesserung bedürfe (Schlimm: Job in Bochum; Besser: Cisco-Umfeld und Kohle).

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe abgelehnt. Ich wollte nicht wieder pendeln, wollte keine Wochenendsbeziehung, wollte nicht meine frisch angewachsenen Wurzeln wieder in einen Blumentopf stecken müssen ... kurz ich werde alt.


PS: Er fragte mich, ob ich Bekannte hätte, die an dem Job interessiert sind ... wenn wer Ahnung von viel OSPF und MPLS und noch mehr von BGP hat, meldet Euch bei mir, ich vermittel gerne den Kontakt (zumindest, wenn ich euch kenne).

Dienstag, 5. Juni 2007

Der König ist tot, lang lebe der König ... nicht der, der Andere

Ich weiß ... der letzte Eintrag ist ewig her, aber dafür gebe ich diesmal auch kein Versprechen ab, mich zu bessern ;)

Also was ist alles passiert seit dem letzten Eintrag: jede Menge ... ich versuch die Mile-Stones zu finden:
- ich wurde von dem Ulmer Projekt bei T-systems abgezogen
- das Praktikum ging zu Ende und damit begannen die "Verhandlungen" um die Einstellung
- Verhandlungen liefen mies bzw. waren nur einseitig --> neue Jobsuche --> neue Jobzusagen --> neuer Job (aber ein andere als geplant)

Jeder dieser Punkte ist prädestiniert einen Groschenroman zu füllen, also fangen wir doch gleich mit dem Ersten an:

Ich war ja im Rahmen eines Dauerprojektes in Ulm bei T-Systems eingesetzt, um dort den 2nd-Level-Support zu verstärken.
Das war ein Job, der mir wirklich gefallen hat. Nunja ... alles hat ein Ende, und dieses war ein sehr abruptes:
Ich sitze Ende Januar in meiner Nachtschicht von Donnerstag auf Freitag und freue mich schon auf ein langes Wochenende, was auch noch zufällig wirklich auf ein Wochenende fällt, Schichtplan sei Dank ;) Aber es kommt ja immer anderes, ich bekam dann gegen 22 Uhr einen Anruf von meiner Teamleiterin: "Ab Montag bist du erstmal in Kreuznach, wir müssen hier Leute reduzieren, weil wir zu wenig Stunden bekommen haben, aber bis Ende März 'reichen' müssen." Grmpf ... dolle Wurst. Nur gut, daß sowas immer erst wenige Minuten vorher absehbar ist und in Real-Time entschieden werden muß.
Ich bin dann eher aus der Schicht raus, um die ganzen Klamotten etc die noch in meinem WG-Zimmer lagerten noch irgendwie in die dadurch viel zu kleine Reisetasche zu quetschen und grummelnd in Richtung Bahnhof zu verschwinden. Aber wie sich herausstellen sollte, war der Abschied weder für immer, noch für lang...

Kommen wir also zu der Zeit in Bad Kreuznach, Hauptsitz meines damaligen Arbeitgebers und eine sehr unspektakuläre Stadt mit dem Charm eines grauen Betonklotzes in der Sonne.
Ich komme am Montag also gegen halb 12 nach dort an, stehe da dann ein bißchen mutterseelenallein vor dem Bahnhof und weiß auf einmal, daß ich nicht weiß wo ich bin ... grmpf, immerhin: nach einem Anruf im Büro wurde ich abgeholt.
Da stand ich also im Büro, wußte nicht, was meine Aufgaben sein würden, wo mein Arbeitsplatz sein würde und auch nicht wo ich heute Nacht schlafen würde. Zum Glück änderte sich zumindest letzteres.
Nach dem einführendem Meeting wußte ich zumindest schonmal, daß es lange keinen Praktikanten mehr gegeben haben kann: ich soll das organisch gewachsene Netzwerk dokumentieren, aber nicht einfach nur einen schicken Plan vom Netz malen, das wäre ja viel zu einfach ... Stichwort ISO 9000ff.
Man kann schon fast sagen "zum Glück" hab ich mir dann (Mitte Februar) diese Magendarmgrippe gefangen, die mich dann gleich mal anderthalb Wochen außer Gefecht setzte.
Nachdem ich wieder auf dem Dampfer war, war es mittlerweile Ende Februar und die "Verhandlungen" zur Anstellung begannen. Wobei das Wort Verhandlung etwas impliziert, was so nie statt gefunden hat: mir wurde ein Angebot unterbreitet, was gut 40% unter meinem Gehaltswunsch lag und dann gings nur noch digital weiter, null oder ein, annehmen oder ablehnen. Aus Ermangelung an anderweitigen Angeboten nahm ich also an. Da ich nun kein Praktikant mehr gewesen bin, wurden Reisekosten nicht mehr übernommen, noch die Unterkunft gestellt, da dies ein geldwerter Vorteil wäre ... glücklicher Weise hatte in Ulm jemand Urlaub und ich konnte dort zur Vertretung hin, somit war ich wieder in einem Projekt und Reisekosten und Unterbringung wurden wieder gestellt. Die Zeit in Ulm hatte mir (wieder) sehr gefallen, aber jetzt wusste ich ja, daß es nur von sehr kurzer Dauer sein würde.
Da mir die allgemeinen Arbeitsvertragskonditionen wirklich gegen den Strich gingen, suchte ich nebenher um so intensiver weiter und diese Suche gipfelte dann in einem Vorstellungsgespräch bei Siemens Medical in Erlangen (Anstellung über eine Zeitarbeitsfirma).

To be continued...

PS: ich bin Kommentarsüchtigt, also kommentiert fleißig ;)
PPS: Das ist nicht der momentan aktuelle Stand der Dinge, weswegen da ja auch dies "to be continued steht". das hier war quasi das erste Kapitel.