Montag, 8. Mai 2006

"Labornote: eins" und "Vom Fleischer zum CCNP"

So, lange wars ruhig, aber nu gibts wieder was Neues:
Wir hatten wieder für den CCNA 3 (Gesamtmodul 3 von 4) unsere Casestudy, wo man unter Beweis zu stellen hatte, was bisher so hängengeblieben ist. Diesmal sollte man halt ge-subnette Subnetze subnetten und das bis zum erbrechen und das ganze dann in Vlans packen und mit OSPF routen.
Die IP Berechnung hat mich mal so 3 Stunden gekostet und war echt nicht ohne. Aber dann wars halt fertig und auch noch richtig ;) Dann haben wir im Labor halt wieder alles zusammengeknippert und siehe da, es hat sogar funktioniert, einmal staunen für alle *g*.
Das Ganze haben wir dann noch via kleinem Vortrag unserer Klasse und unserer Vorgängerklasse vorgetragen, ein paar Fragen zu ACLs usw. und fertig war die Casestudy und wir bekamen mal wieder alle unsere [ironie]verdienten[/ironie] 100%. Soweit also zum Labor.

Jetzt zum Thema: Vom "Fleischer" zum CCNP. (Fleischer hier als Synonym für branchenfremde Berufe verstehen, ich habe nix gegen Fleischer ;) )
Das Arbeitsamt ist ja schon ein Kaptiel für sich: ich mußte beispielsweise eine einen Schein vorweisen von einer Firma, die mich einstellen würden, wenn ich die CCNP-Zertifizierung hätte. Das habe ich über Bekannte auch "regeln" können, dann hat mein Berater das Schreiben in den Händen gehabt; ich saß ihm gegenüber und er ruft einfach mal in der Firma an und fängt an denen Fragen zu stellen: "Braucht man für die Arbeit wirklich diese Zertifizierung?", "Für was für ein Projekt würden Sie die Person brauchen?" und all solche dollen Sachen. Ich hatte Glück, daß mein Bekannter nicht auf den Mund gefallen ist und dem Kerl vom A-Amt echt ne schöne Geschichte erzählt hat. So habe ich dann also meinen Bildungsgutschein bekommen und "durfte" an der Schulung teilnehmen.
Hier am ersten Tag also angekommen und nach der allgemeinen "Vorstellungsrunde" in der Klasse habe ich mir schon so ein bissel gedacht: "Na oha, wir sind ja mal extrem bunt gewürfelt, was Vorkenntnisse betrifft." Aber die Leute haben wohl in etwa das selber auf dem Amt durchmachen müssen wie ich, wird schon passen ... genau: so naiv habe ich anfangs gedacht. Es waren halt Leute dabei, die vorher als zB Web-Designer (Frontpage-Klicker, also reines HTML kannte da keiner), Elektriker oder Tipse (die männliche Form davon) unterwegs waren und von Thema "Netzwerk" grad mal wußten, wie man die Überschrift schreibt, und das womöglich auch nur, wenn sie nen Duden zur Hand hatten. Wie das in Kaffeepausen so ist, kam man auch ein bischen ins Gespräch und hat sich über die Erfahrungen mit dem A-Amt ausgetauscht usw., ich war der einzisgte, dem der Kurs nicht nachgeworfen wurde ... JEDEM anderen wurde der Kurs nach dem Motto "Gehn Se da ma hin, hilft Ihnen ja vieleicht." in den ***** geblasen.
Und genau so ist auch die Einstellung der einzelnen Leute: es gibt eine handvoll Leute, die daran interessiert sind was ihnen hier vermittelt wird. Der Rest dümpelt hier halt so rum, sitzt seine Zeit ab und besteht die Prüfungen mit Hilfe des Internets. Daß der Kurs 12.000 Euro kostet und an sie verschwendet ist, juckt die ja nicht, zahlt ja das Amt. *grummel-seufz*
Sprich hier im Kurs sitzen maximal 5 Leute, die es wirklich interessiert was hier unterrichtet wird, für den rest ist es eine "arbeitslosgelt-erhaltende Maßnahme" ... 6*12.000 = 72.000 verpulverte Gelder, na wenigstens wird die Wirtschaft mit angekurbelt :(
Es geht mir halt hier übel gegen den Strich, daß wenn ich hier eine Verständnis Frage zu einem beliebigen Thema stelle, mich über die hälfte der Klasse anguckt, als ob ich chinesisch rückwärts reden. Grad eine Diskussion wo der Unterschied zwischen CHAP und PAP liegt, das Buch war da etwas sehr schwer verständlich geschrieben, unser Intruktor war sich unsicher und das Level der Diskussion konnten genau 3 Leute folgen ... an der Stelle höre ich auf, sonst bekomm ich schlechte Laune und geh womöglich noch in die Politik ;)

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