Mittwoch, 15. März 2006

Fremde Federn ...

Vorneweg wir haben hier Frontalunterricht mit Beameruntstützung. Aber anders gesagt: ohne Beamer würde der Unterricht wohl nicht stattfinden, weil:
Alle Informationen, die wir brauchen stehen im Curriculum (Unterlagen die von Cisco jedem Schüler online zur Verfügung gestellt werden). Man sollte also annehmen, daß man den Beamer dazu einsetzt das Curriculum an die Wand zu werfen, oder aber das Curriculum als Grundlage für die eigenen Folien nimmt. Zumindest theoretisch ein genialer Ansatz. Weshalb das unser Instruktor nicht macht weiß ich nicht. Ich habe da eine Theorie, die mit der natürlichen Faulheit zu tun hat, die man auch von Schülern zum Beispiel kennt:
Man nimmt etwas Existentes, liest sich das durch, ändert hier und da ein wenig ab und präsentiert es dann der Klasse. Natürlich MIT Quellenangabe und Originalautoren-Nennung. Nichts desto trotz ist es nicht auf "meinem" eigenen Mist gewachsen, und ich mußte mir keine Gedanken machen, wie ich das zu Vermittelnde aufbereiten muß, damit es in Stichworten auf eine Powerpoint-Folie bekomme.
Und genau hier ist der Knackpunkt: Generell gestehe ich unseren Dozenten das Wissen zu, welches nötig ist, das Gezeigte zu verstehen. Aber genau das ist ja unser Dilemma, er ließt uns quasi nur die Folien vor, und häufig kommt der springende Punkt um die Thematik wirklich zu verstehen nicht rüber ... "lesen Sie's im Curriculum nach" ... toll :/

Ich habe früher in der Berufsschule zwangsläufig viele Vorträge und Referate ausarbeiten müssen. Das erste und vielleicht auch noch das zweite habe ich mir aus dem Netz gezogen, einmal gelesen und gedacht passt schon. Das Referat an sich kam gut rüber, weil meine Mitschüler nicht das Wissen hatten, das grade erzählte zu Hinterfragen, die Lehrer hatten das Wissen sehr wohl. Das Ergebnis war, ich fiehl zu gut Deutsch 2 mal auf die "Fresse" und lernte auf die harte Tour, daß "Copy&Paste" in Verbindung mit dem inneren Schweinehund (in diesem Zusammenhang: Faulheit) einen nicht weit bringt.
Die Konsequenz aus dieser Erfahrung: das Ausarbeiten eines Vortrages dauerte drei bis viermal so lang, aber ich kann dem nachfolgenden Kreuzverhör der Lehrer standhalten. Ich hatte verstanden, was ich erzählt habe!

Ok, nun zurück worauf ich eigentlich hinaus wollte: Unser Dozent besorgt sich seine Unterlagen aus dem Netz, ließt sie sich durch, und trägt sie dann der Klasse vor. Das "Kreuzverhör des Lehrers" danach bleibt aus, weshalb er damit auch durchkommt. Etwaige auftauchende Fragen werden geflissentlich auf das Curriculum verwiesen.
Noch weiß ich meistens was auf den Folien steht und stelle die Ohren auf Durchzug ... bis ich ab und zu aus meiner Döserei gerissen werde, wenn der Dozent was Falsches erzählt. Es passiert nicht oft, aber wenn dann meist an einer wichtigen Stelle. Und das Ganze nicht, weil er es nicht weiß, sondern weil er das Wissen, welches er hat nicht rüber bringen kann, er sich nicht auf den Unterricht genügend vorbereitet hat.

Ich kann mir durchaus vorstellen, wie zeitintensiv eine derartige Unterrichtsunterlagen selbst zu erstellen, und als Schüler hab ich es gehasst, für einen Vortrag ausgewählt zu werden, aber er bekommt Geld dafür ... es sollte seine Pflicht sein.
Vielleicht sollte man ihm sagen, daß man sich die Mühe nur einmal machen muß, und die Unterlagen dann wieder verwenden kann.

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